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Rote und weiße Luftballons steigen von der Pfarrkirche auf, gleiten am Kirchturm entlang und schrauben sich in den strahlend blauen Himmel über Wiebelskirchen. Jeder dieser Ballons trägt eine Karte mit sich, darauf Wünsche der diesjährigen Abschlussklassen an der Maximilian-Kolbe-Schule.
Gerade waren die Absolventen aus dem Entlassgottesdienst gekommen, der unter dem Motto „Freundschaft und Gemeinschaft“ stand. In einer Video-Präsentation machten die Schüler deutlich, was sie unter Freundschaft verstehen: miteinander teilen, verzeihen, Streit beenden und Frieden stiften.
„Geh nicht vor mir,
ich will dir nicht folgen.
Geh nicht hinter mir,
ich will dich nicht führen.
Geh neben mir und sei mein Freund.“
„Oh wie schön ist Panama“. Dieser Kinderbuchklassiker wurde von den Klassenlehrern der Abschlussklassen sowie von Frau Brandt, Frau Gatzweiler und Herrn Dr. Roos mit dem Thema Freundschaft verknüpft. Tiger und Bär finden auf dem weiten Weg nach Panama zueinander und entdecken ihre Heimat als das gesuchte Land der Träume aufs Neue.
Pastor Gerber, Frau Dr. Labow und Pfarrerin Brandt wünschten den Absolventen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und zeigten Beispiele auf, wie Freundschaften ein Leben lang bestehen bleiben und das Leben in frohen wie in schwierigen Zeiten prägen können.
Festlich gestaltet wurde die Feier von Michael Mischo und dem Bläserensemble. „Oh happy day“ (Aretha Franklin) wurde dann auch von Celine Preßer und Elisa Farrugio gekonnt vorgetragen und die ganze Kirche war von Swing erfüllt. Als Erinnerung an diese Feier erhielten alle Entlassschüler aus der Hand von Rita Reichert ein Freundschaftsbändchen.
In der Aula der Schule begrüßte Schulleiter Walter Meiser die Gäste und brachte seine Gedanken zum Thema Freundschaft den Schülern nahe. „Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verleihen, ist die Freundschaft“, sagte er, und verwies auf den römischen Philosophen und Dichter Cicero. Eine Aussage, die auch in der letzten Schülerbefragung bestätigt wurde. Darin hielten die meisten Schüler einen Freund für sehr wichtig. „Ein Freund ist jemand, dem ich vertrauen kann, der mir zuhört und der mich versteht“. Eindrucksvoll, so Herr Meiser, habe er den Begriff der Freundschaft in Schillers Werk „Die Bürgschaft“ erfahren. Darin bürgt ein Freund für die Hauptperson und dieser muss Gefahren auf sich nehmen, um den Freund auszulösen. „Seid mir gewährt die Bitte, ich sei in Eurem Bund der Dritte.“ So reagiert der strenge Herrscher auf dieses Beispiel der Freundschaft und erlässt die drohende Strafe.
Erfreuliches gibt es von den Prüfungen zu berichten: Von den 47 Realschülern erreichten 57% die Berechtigung ein Gymnasium zu besuchen. Von den 23 Hauptschülern erhielten 87% den qualifizierten Hauptschulabschluss, der zum Besuch von weiterführenden Schulen berechtigt. Davon werden 5 Schüler in die Realschule der Maximilian-Kolbe-Schule wechseln.
Schulleiter W. Meiser schloss seinen Beitrag mit Glückwünschen und Dankesworten des Bischofs Dr. Stephan Ackermann, der das Engagement der Absolventen und die Unterstützung der Eltern und Lehrer in der oft schwierigen Zeit der Abschlussprüfungen lobte.
Auch die Schulelternsprecherin Frau John und Herr Holzer für den Förderverein bedankten sich bei den Eltern und Lehrern für die geleistete Arbeit. Viele könnten dieses Engagement erst später würdigen und lernten die Schulzeit an der Maximilian-Kolbe-Schule neu schätzen. Zuversicht und Lernbereitschaft stellten auch nach wie vor das Fundament für die weitere Schulbildung und späteres Berufsleben dar. Herr Holzer bedankte sich im Namen des Fördervereins ausdrücklich für die geleisteten Beiträge und verwies auf die dadurch möglichen Anschaffungen und Ausstattung der Schule.
Die Songband der Schule unter der Leitung von Sebastian Wust gestaltete den musikalischen Rahmen. „We are the champions“, ein Stück der Gruppe Queen, sprach da so manchem Schüler aus dem Herzen, kräftig intoniert von Celina John, Laura Kohler und Celine Preßer. Als Talent erwies sich Elias Christian, ein Schüler der vierten Klasse, der kurzfristig für den verhinderten Schlagzeuger eingesprungen war und routiniert die Basstrommeln bediente. Auch während der Pausen wurden die Gäste mit Songs unterhalten, so zum Beispiel mit dem Titelsong „Skyfall“ aus der Kinoserie James Bond.
Elisa Farrugio, die für ihr soziales Engagement geehrt wurde, zeigte sich erleichtert , dass der Abschluss nun geschafft sei. Dennoch tue sich bei einigen große Fragezeichen auf: „Was sollen wir werden?“ „Wir haben keine Ahnung! Eines Tages werden wir es wissen“, sagte sie und bedankte sich bei den Lehrern für den Mut und die Ausdauer die Abschlussklassen zu unterrichten. „Wir werden die gemeinsame Schulzeit nicht vergessen.“
Geehrt wurden an diesem Abend auch die besten Schüler der jeweiligen Klassen sowie die eifrigen Schüler des Orchesters ohne die so manche Veranstaltung ohne Musik auskommen müsste. Diejenigen Schüler, die an den TELC-Sprachprüfungen teilgenommen hatten, erhielten ihre Zertifikate aus der Hand von Christa Sellen, Sara Gemind und Gerd Scheer.
Die Abschlussklassen bedankten sich mit Geschenken bei ihren Lehrern und mit selbst komponierten Liedern.
Weil wir Engel ohne Flügel nicht
Engel nennen können,
nennen wir sie Freunde.
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